Cultural heritage in context: the temples of Nubia, digital technologies and the future of conservation (Digital Nubia)
Das Projekt „Digital Nubia” möchte den nubischen Kulturraum erforschen, ein Gebiet, das sich vom heutigen Ägypten südlich von Assuan bis in den Norden Sudans erstreckt und zu großen Teilen aufgrund des Baus des Assuan-Staudamms (Sadd el-Ali) und den dadurch entstandenen Nasser-See überflutet wurde. Bis auf die wenigen Tempelanlagen, die von der UNESCO verlagert wurden, sind alle weiteren kulturellen Hinterlassenschaften, materiell wie immateriell, für immer verloren, soweit sie nicht durch Photographien und andere Medien festgehalten wurden. In einer interdisziplinären Herangehensweise von Archäologen, Ägyptologen, Historikern, Architekten, Informatikern und Archivaren will „Digital Nubia“ die überflutete Landschaft digital rekonstruieren und rekontextualisieren. Prof. Dr. Willeke Wendrich hat in diesem Rahmen bereits 2017 mit Prof. Dr. Rosa Tamborrino eine Methode der Rekontextualisierung veröffentlicht, die sie auf theoretischen Grundlagen aus den digitalen Geisteswissenschaften, Kulturtheorie, Archäologie und Bebauungsgeschichte entwickelt haben. Digitale Repräsentation verbunden mit digitaler Archivierung bietet hierbei einen Weg, heterogene Informationen und Daten zu verbinden, um sie zu interpretieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gemeinsam beabsichtigen wir in diesem Projekt, einen Weg zu finden, die massiven Tempel und ihre Dekoration auf einer neuen Ebene digital einzubinden. Hierfür soll langfristig möglichst ein landschaftsbasierendes Interface geschaffen werden.